November 2009 war ich zum ersten Mal als Standbetreuerin am Messestand. Ich habe mich sehr darauf gefreut und es war auch eine großartige Erfahrung.
Als die Kollegen, die schon 2 Tage vorher vor Ort waren, mir erzählten: „Wenn die Messe öffnet, stellen wir uns mitten in den Besucherstrom und verteilen Zettel mit unseren Vortragsterminen.“ wurde mir schon ein wenig mulmig. Das stand nicht auf meiner Liste 'Dinge die ich in meinem Leben unbedingt noch tun will' – aber: es wird eine bereichernde Erfahrung werden.
Da stand ich dann: Im Business-Kostüm, Zettel in der Hand, mit strahlendem Lächeln und schaute den Besuchern entgegen.
Du liebe Güte. Was ein Ansturm – an uns vorbei. Da fällt es fast schon schwer, sich jemanden auszusuchen, den man beschenken möchte.
Die erste Stunde war sehr anstrengend, teilweise richtig unangenehm, denn die Leute schauten weg, wohl in der Hoffnung, mir zu entkommen. Manche schauten mich an wie etwas Ekliges, das am Schuh hängt. Wieder andere guckten mich richtig grimmig an oder „angewidert“ auf den Zettel und gingen mit ablehnender Körperhaltung weiter. Danach war ich dankbar für jeden, der immerhin den Zettel nahm. Welch eine Freude, wenn es mit einem Lächeln geschah oder sogar ein Gespräch entstand.
Nach einer Stunde experimentierte ich dann mit verschiedenen "Übergabe-Sprüchen", verschiedenen Arten, die Zettel zu überreichen und es wurde mehr und mehr eine Herausforderung mit Spaß und Beobachtungsfreude.
Am zweiten Tag war es nur noch ein Spaß.
Insgesamt war die Messe für uns und unser Produkt sehr erfolgreich. Es gibt eben Menschen, die ahnen nicht einmal wie viel Gutes sie verpassen.
Was habe ich aus dieser Erfahrung gelernt?
Ablehnung und Flucht haben nichts mit mir zu tun. Die Leute dürfen das. Mir geht es trotzdem gut und ich kann meinen Spaß haben und: Ich nehme meinerseits jetzt freundlich und lächelnd Werbezettel an, wenn es mir sinnvoll erscheint. Da Werbemittel ja auch Geld kosten, habe ich einen netten Spruch und ein Lächeln, wenn ich sie nicht nehme. Immer aber gehe ich davon aus: Dem Verteiler ein gutes Gefühl zu geben. Das Leben geht leichter, mit einem Lächeln.
Ich wünsche Ihnen heute viele lächelnde Gesichter auf Ihrem Weg.
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