23 Dezember 2006

10 Jahre Betriebsjubiläum - Eine Wegschmeißparty


Haben Sie schon einmal mit sich selbst eine Party gefeiert?

Ich hatte in diesem Dezember das Vergnügen, präziese am 19. und 20.12..
Anlaß war der Wunsch, das neue Jahr ohne Altlasten im Büro zu beginnen. Locker ein halbes Jahr stand nämlich eine Klappbox mit Ordnern herum, die in das Alt-Archiv in den Keller geräumt werden sollten.

Nun besteht mein Alt-Archiv aus 10 Kartons, die an der Vorderseite zu öffnen sind, so dass eine permanente Entnahme und Bestückung möglich ist, ohne erst umständlich Kartons umzuschichten.
Order an meinen geliebten Ehemann war: Keinesfalls werden irgendwelche Sachen vor den Kartons abgestellt.

Nun ja, der Platz im Keller wird knapper - die Weinlieferungen können nicht alle im Weinregal verstaut werden. Originalkartons von Neuerwerbungen jeglicher Art schmeißt mein Herzallerliebster nicht weg. Der letzte Platz war - Sie ahnen es - vor meinem Papparchiv. Und irgendwann wird auch dieser Platz genutzt.

In den Keller zu gehen regt mich seit dem auf, weil er so zugestopft ist, dass ich nicht an meine Kartons komme und der Keller ist das Aufgabengebiet meines Mannes.
Wir haben hier genaue Regelungen. Das spart Nerven und hält die Ehe glücklich.

Und vor lauter Frust blieb die besagte Klappbox in einiger Entfernung von einem Materialschrank im Büro stehen, da ich dauernd daran erinnert werden wollte, dass sie in den Keller soll. Meinen Mann ärgerte die Box, aber nicht genug, um den Platz frei zu räumen.

Dann aber kam der Tag, an dem ich nervlich stabil genug war, mich dem Frustgebiet "Keller" zu stellen und ich ging in den Keller und eroberte mein Papparchiv zurück.
Sie können sich vorstellen, dass ich schon lange nicht mehr an meinem Archiv war. Der aufmerksame Leser wird jetzt sagen: na klar, 6 Monate nicht. Genau war es aber mindestens 1,5 Jahre her, denn damals hatte ich mein Archiv auf die "Frontlader-Kartons" umgerüstet.

Die Überschrift zu diesem Eintrag lautet aber: 10 Jahre Betriebsjubliäum! Genau.

Geplant war, die mitgebrachten 7 Ordner einzustellen. Dabei fielen mir aber Ordner in die Hände, die das Jahr 1996 oder "Alte Kunden Hamburg" als Beschriftung trugen.

Da packte mich der Aufräum-Fimmel. Wir beginnen das Jahr 2007 - da können die alten Sachen der Vernichtung zugeführt werden.
Nach 2 Stunden hatte ich
  • alle alten Akten in die Klappbox geworfen,
  • teilweise schon Unterlagen, die nicht geheim sind in einen leeren Karton geworfen,
  • 2 alte Kartons aufgelöst
  • die mitgebrachten Ordner verstaut.
  • und die neue Ordnung in meiner Archiv-Liste eingetragen.

Mir war mit Blick auf das Ergebnis deutlich, dass ich viele Unterlagen durch den Aktenvernichter geben muß, damit kein Unberechtigter geheime Informationen über meine Kunden in die Hand bekommt.

Gefrustet wollte ich gerade den ersten Karton nach oben ins Büro schleppen, da schoß mir ein überaus intelligenter Gedanke durch den Kopf: Geh morgen mit dem Reisswolf in den Keller, das ist leichter, sauberer für das Büro und Du hast die Massen "Schrädder-Material" gleich im Keller.

Ich fühlte mich unglaublich gut - wie ein Sieger auf dem Treppchen - als ich den Abend beschloß.

Der nächste Morgen begann dann mit den E-Mails und den wirklich wichtigen Dingen vom Tage, schließlich gehört sich das gemäß Zeitmanagement so.

Ich war aber schon ganz kribbelig, denn ich wollte mit dem Reißwolf unter dem Arm in den Keller zu meiner "Wegschmeißparty". Und um 11:45 Uhr war es endlich so weit.

Wie herrlich - das nervige Geräusch des Reißwolfes war im Keller so gut zu ertragen. Ich machte mir einen Spaß daraus, die Unterlagen so passend einzuwerfen, dass das Gerät nicht zum Halten kam. Gar nicht so einfach, wenn es immer nur 3 Blatt erträgt, ohne sich "festzufressen".

Ordner für Ordner wurde deren Inhalt "geschräddert". Etliche Unterlagen konnten einfach nur zerrissen werden. Welche Mengen von Overhead-Folien ich früher für meine Seminare hatte. Die Folien waren im Top-Zustand aber die FlipFrames - die guten 3M-Hüllen zum Abheften mit weißen Ausklappstreifen, auf denen Referenten auch Notizen aufbringen können - haben mich doch etwas befremdet. Die Klebestelle dieser Ausklappstreifen waren vergilbt. Nach nur 10 Jahren - also wirklich. Andererseits - ich reise kaum noch mit Overhead-Folien. Heute nutzt man Beamer - also weg damit.

Fazit nach knapp 2 Stunden:

  • 5 leere Ordner
    100 Prospekthüllen
    10 Heftstreifen
    Geht alles an mein befreundetes Schreibbüro Zacharias in Wuppertal http://www.zacharias-service.de/
    Ich habe mich weitestgehend von Ordnern getrennt und arbeite mit dem Classai-System, einem Lose-Blatt-Archiv, das meine Ablagezeit revolutioniert hat.
  • 5 Kartons, 1 Klappbox und ein großer Müllsack mit Plastikmaterial, die ich in mein Auto getragen habe und zum Resthof von Hilden gefahren habe.

Nach insgesamt 3 Stunden habe ich dann im Wohnzimmer gesessen, mir zur Feier des Tages eine "Flasche" Pommes mit Gemüse gegönnt und fühlte mich als Heldin des Tages.

Und nächstes Jahr im Dezember kann ich die Steuerunterlagen von 1996 schräddern - da feier ich - spätestens - meine nächste Wegschmeißparty - palimm - palimm.

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