09 September 2014

Die Ohren im Wind

 „Na Frau Theisen-Schwede, hatten Sie Stress in letzter Zeit?“ fragt mich mein Hals-Nasen-Ohrenarzt lächelnd.

Ich denke zurück an 4 Jahren im Spannungsfeld zwischen ‚Software-Training-Support‘ und der Neugründung der ‚Die Zehnfinger-Techniker‘. Stress? Das normale Geschäft als selbstständige Trainerin weiterführen und gleichzeitig ein Lernkonzept für das Zehnfinger-Schreibsystem optimieren, ein Seminarkonzept dazu entwerfen, das Qualitätsmanagement dazu parallel entwickeln, ein Trainerteam für Deutschland aufbauen, Schulen akquirieren, die es einsetzen wollen ... och, so betrachtet ... Aber es macht Spaß und ist super erfolgreich - so what?

 „Ja, ja.“ sagt mein weißbekittelter Heiler „Manch einer holt sich einen Herzinfakt, andere einen Gehörsturz, Ihr Körper hat sich für eine beidseitige Ohrentzündung entschieden.“ Ich sehe im Geister, wie der Überdruck in Wölkchen aus meinen Ohren stürmt – aber genau dass ist nicht passiert. Meine Ohren sollen längere Zeit nass geblieben sein, nix mit Wasser verdampfen. Sachen gibt’s.

„Nun föhnen Sie sich bitte stündlich die Ohren trocken.“ bestimmt mein Arzt ernst nach einer wenig erfreulichen Behandlung.
Jo, ich denke an meinen Seminarkoffer im Auto, um10:00 Uhr startet meine Reise per Zug, die um ca. 18:00 Uhr in Groß Wokern, Mecklenburg Vorpommern, enden wird. Eine Lizenz-Trainer-Ausbildung für ritter magic typing steht an. 

„Tja, nicht immer passen Erforderniss und Möglichkeit zueinander.“ resümiert mein Doc und lächelt milde. 

Und so suche ich bei jedem Zugwechsel die sonst gemiedenen zugigen Plätze am Bahnsteig auf und halte meine Ohren in Wind und Sonne in der Hoffnung, dass dies ein wenig nutzen möge.


Blow wind blow, ....

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